Die Rhein-Main-Donau AG und die Bayerische Staatsregierung planen den Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Straubing und Vilshofen auf 2,80 m Tiefe. Damit soll die Donau für Schiffe bis 2,50 m Tiefe und für sog. Viererschub- Verbände von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer durchgängig befahrbar sein.

Dies soll durch zwei Staustufen bei Waltendorf und bei Osterhofen erreicht werden. Ausserdem soll bei Osterhofen ein fast 10 km langer Seitenkanal gebaut werden, der die zahlreichen Flusswindungen umgehen soll.
Umweltschützer wehren sich vehement gegen dieses Projekt. Naturschutzgebiete versinken im Rückstau der Wehre. 1 = Staustufe Straubing
2 = geplante Staustufe Waltendorf
3 = geplante Staustufe Osterhofen
4 = geplanter Seitenkanal Osterhofen
Die Isarmündung, eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete Bayerns, würde massiv geschädigt.
Durch die geplanten Staustufen werden die auf Wasserschwankungen angewiesenen Auwälder sowie andere ökologisch wertvolle Gebiete gefährdet oder zerstört.

   Die Kritiker sperren sich nicht grundsätzlich dagegen, der Schifffahrt bessere Bedingungen zu verschaffen. Es stellt sich allerdings die Frage: Müssen es die Staustufen sein? Oder ginge es auch so, dass das ökologische Gefüge der Landschaft einigermassen intakt bliebe?    Wozu braucht man wirklich 2,80 m Tiefe, wo doch selbst der Rhein stellenweise nicht mehr als 2,10 m tief ist?

   In Versuchen geht es vor allem darum, zu klären, wie die Flusssohle gesichert werden kann, um die Verhältnisse für die Schiffahrt deutlich zu verbessern. Untersucht wird u.a., welche Auswirkungen der Strahl von Schiffsschrauben auf den Flussboden hat.


 

Chronologie des Donauausbaues in Niederbayern:

1966: Bundesregierung und Bayerische Staatsregierung legen den Ausbau der Donau in Niederbayern fest.
1987: Voruntersuchungen laufen. Planung zwei neuer Staustufen und ein fast 10 km langer Seitenkanal. Kosten: rund 1,3 Milliarden Mark.
1992: Der Bund Naturschutz (BN) präsentiert ein Alternativmodell mit "sanften" Massnahmen. Die Kosten dieser Variante werden auf höchstens 500 Millionen Mark geschätzt.
1996: Bund und Freistaat einigen sich im Oktober, nicht vor dem Jahr 2000 über den Donauausbau zu entscheiden.
1998: Die Ablehnung des geplanten Ausbaues ist Teil der Koalitions- verhandlung zwischen SPD und den Grünen. Im November erteilte der Bundesverkehrsminister (SPD) im zuständigen Bonner Bundestagsausschuss eine klare Absage zum Ausbau.
2001: Die SPD will die Ausbaupläne in einem Raumordnungsverfahren prüfen. Dabei sollen flussbauliche Massnahmesn als beste Lösung für Umwelt und Wirtschaftlichkeit favourisiert werden.
  2002: Ein Glückstag für die Donau: Nach über 35-jährigem Streit wurden im Februar im Bundestag die Weichen für einen sanften Ausbau gestellt. Die Bedingungen für die Schiffahrt sollen ohne die ökologisch umstrittenen Staustufen verbessert werden.
© Danube pictures Bernd Fetthauer, Diedorf-Anhausen/Germany